Was «Suzukii» und WhatsApp mit Heidelbeeren aus Steinach zu tun haben

31.08.2024 – Im Betrieb von Albert Popp in Steinach liegt der Fokus noch bis Ende August vollumfänglich auf der Heidelbeer-Ernte. Hierfür setzt der Familienbetrieb auf die tatkräftige Unterstützung von bis zu 60 Helferinnen und Helfern. Dass dieser Einsatz von Konsumentinnen und Konsumenten in der ganzen Schweiz geschätzt wird, zeigt sich teilweise auch in überraschender Form.

Landwirtschaftliche Betriebe sind oft familiär geprägt. Im Fall von Albert Popp, der in Steinach seit 1993 Beeren kultiviert, zeigt sich das gleich mehrfach: Das Land – mittlerweile rund fünf Hektare – pachtet er von seinem Bruder Hans, der seit kurzem saisonal auf dem Betrieb arbeitet und ein wichtiger Ansprechpartner für die Helferinnen und Helfer ist. Unterstützt wird Albert Popp ausserdem von seiner Ehefrau und seiner Schwägerin. «Mein Sohn kümmert sich um administrative Themen wie Lohnabrechnungen und Versicherungen und eine meiner beiden Töchter ist verantwortlich für die Buchhaltung. Fast die ganze Familie ist also involviert», erklärt Albert Popp. Grösstenteils produziert der Steinacher Heidelbeeren, aber auch Johannisbeeren und Zwetschgen werden hier bewirtschaftet.

Herausfordernder Umgang mit «Suzukii»

Derzeit ist die Anzahl der Mitarbeitenden des Familienbetriebs um ein Vielfaches höher: «Die Ernte der Heidelbeeren muss händisch erledigt werden, deshalb braucht es entsprechend viele Helferinnen und Helfer. Aktuell werden wir von 40 Personen mit Vollzeit- und 20 Personen mit Teilzeitpensum unterstützt», so Albert Popp. Speziell sei, dass Heidelbeeren in mehreren Durchgängen geerntet werden. «Wir pflücken immer nur jene, die bereits reif sind. Aus diesem Grund ist die Ernte mit viel Handarbeit verbunden.» Zu den grössten Herausforderungen auf dem Steinacher Beerenbetrieb gehört jedoch eine verhältnismässig neue Problematik: Die Kirschessigfliege – oder die «Suzukii», wie Albert Popp den seit 2011 in der Schweiz verbreiteten Schädling beim lateinischen Namen nennt. «Die Suzukii entwickelt sich innerhalb von nur drei Tagen von der Raupe zur Fliege und kann so nach nur einem Monat einen Bestand von 10'000 Kirschessigfliegen erreichen. Das ist brutal – glücklicherweise können wir den Befall dank Insektennetzen grösstenteils verhindern», so Albert Popp.

Überraschende Momente dank zufriedener Konsumenten

Die auf diese Weise geschützten Heidelbeeren werden noch bis zirka Ende August geerntet und fast komplett an Tobi geliefert. «Die Zusammenarbeit mit Tobi hat sich bewährt und beruht auf gegenseitigem Vertrauen. Wir sind zuverlässige Produzenten, Tobi wiederum ist ein ebenso zuverlässiger Abnehmer unserer Beeren – aus meiner Sicht ist das der Idealfall. Wir schätzen insbesondere auch den Einsatz von Tobi im Bereich von Branchenvereinigungen. Dabei handelt es sich um spannende Kurse und Weiterbildungen, bei denen aber auch das Gesellige nicht zu kurz kommt», fasst Albert Popp zusammen. Dass die Heidelbeeren, die in Steinach kultiviert werden, via Tobi bei den Schweizer Grossverteilern verkauft werden, führt regelmässig zu überraschenden Momenten. «Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass ich via WhatsApp von wildfremden Menschen ein Dankeschön für die leckeren Heidelbeeren erhalten habe», sagt er schmunzelnd. Der Grund: Auf den Heidelbeer-Packungen ist ersichtlich, wo die Beeren produziert wurden. «Dass sich jemand die Mühe macht, meine Nummer zu recherchieren und sich persönlich zu bedanken, ist natürlich immer eine spezielle Freude und für mich Ansporn, so weitermachen wie bisher», so Albert Popp.

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